Joseph Bastian

Chefdirigent und Künstlerischer Leiter Münchner Symphoniker
Musikdirektor Orchestre Dijon-Bourgogne
Chefdirigent Asian Youth Orchestra

Der französisch-schweizerische Dirigent Joseph Bastian, der sich rasch zu einem der aufregendsten Talente der jüngeren Generation entwickelt hat, wird weithin für seine "absolute Präzision" und "ruhige und meisterhafte Art" gefeiert. Er ist bekannt für das beeindruckende und spürbare Gefühl der Beziehung zwischen ihm und den Orchestermusikern und für seine ausgeprägte und gefeierte Art, den Charakter eines Orchesters von innen heraus aufzubauen.

Ab September 2023 übernimmt Bastian die Position des Chefdirigenten und künstlerischen Leiters der Münchner Symphoniker. In dieser Rolle ist es seine besondere Freude, die Bedeutung des Orchesters als wahres Orchester der Stadt und der Menschen in München auszubauen. Er entwickelt und verwirklicht anspruchsvolle Pläne an einer Vielzahl von Aspekten: künstlerisch, international und sozial.

Seit September 2022 ist Bastian Chefdirigent des Orchestre Dijon Bourgogne in Frankreich, wo er mit der Aufgabe betraut ist, das Orchester der Opéra de Dijon zu einem eigenständigen Sinfonieorchester aufzubauen. Er entwickelt und realisiert große interdisziplinäre Projekte (z.B. zur Erforschung der Verbindungen zwischen Musik und Neurowissenschaften) und erforscht ein vielfältiges Repertoire, wobei er neben großen symphonischen Werken auch zahlreiche Uraufführungen präsentiert. Zu den jüngsten Höhepunkten gehört die Weltpremiere von Pierre Thilloys SAMÂ - la lumiére exilée: ein interkulturelles Werk, das zeitgenössische Musik, Sufismus und Literatur zusammenbringt.

Ebenfalls seit 2022 ist Bastian Chefdirigent des Asian Youth Orchestra und leitet und inspiriert dieses erstklassige Ensemble auf großen jährlichen Tourneen durch Europa und Asien. In Asien tourt das AYO regelmäßig durch China, Hongkong, Japan, Macau, die Philippinen und Taiwan. Das Orchester ist auch zunehmend in Europa präsent, mit regelmäßigen Auftritten bei großen italienischen Festivals wie Bergamo und Ravello, Konzerten auf der Hauptbühne in München und Auftritten bei der Young Euro Classics Reihe im Konzerthaus Berlin.

Als Gastdirigent genießt Bastian ein besonders starkes Profil in Deutschland. Zu den jüngsten und kommenden Höhepunkten gehören Projekte mit den Bamberger Symphonikern, Bayerischen Staatsorchester, Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, Dresdner Philharmonie, DRP Saarbrücken-Kaiserslautern und Düsseldorfer Symphonikern, sowie mit Rundfunkorchestern aus Berlin (DSO & RSB), Frankfurt (hr-Sinfonieorchester), Köln (WDR), München (BRSO) und Stuttgart (SWR).

In Frankreich dirigiert Bastian auf hohem Niveau und arbeitet regelmäßig mit Orchestern wie dem Orchestre National d'Île de France und dem Orchestre National du Capitôle de Toulouse. Zu den weiteren aktuellen und zukünftigen Höhepunkten gehören Projekte in Österreich (Mozarteumorchester Salzburg), im Baltikum (Estonian National Symphony Orchestra), Benelux (Belgisches Nationalorchester, Orchestre Philharmonique de Liège, Orchestre Philharmonique de Luxembourg), Mitteleuropa (Prague Radio Symphony Orchesta), Japan (Yomiuri Nippon Symphony Orchestra Tokyo), Skandinavien (Aarhus Symfoniorkester, Gävle Symfoniorkester), Spanien (Orquestra Simfònica de Barcelona i Nacional de Catalunya), Südamerika (Orquestra Sinfònica do Estado de São Paulo) und die Schweiz (Orchestre de Chambre de Lausanne).

Bastian hat eine besondere Begabung für die Oper. 2022 gab er sein Debüt am Opernstudio Zürich und dirigierte Haydns Il mondo della luna am Theater Winterthur, Schweiz, und erntete großen Beifall der Kritiker. Im Jahr 2021 leitete er eine sehr erfolgreiche Aufführung von Die Bernauerin bei den Carl-Orff-Festspielen, Deutschland, und arbeitete außerdem mit der Kammeroper München. Bastian ist stets bestrebt, seine Kenntnisse und Fähigkeiten in der Kunst des Dirigierens zu erweitern, und zu diesem Zweck arbeitete er kürzlich eng mit Vladimir Jurowski an der Bayerischen Staatsoper bei der Produktion von Pendereckis Der Teufel von Loudun.

Im Februar 2016 rückte Bastian ins internationale Rampenlicht, als er im letzten Moment einsprang, um das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks ('BRSO') in drei Abonnementkonzerten dirigierte - ein von der Presse als "sensationelles Debüt" gefeierter Auftritt. Kurz darauf wurde er mit dem Neeme Järvi Preis beim Gstaad Menuhin Festival (2016) und den Eugene Jochum Preis für junge Dirigenten des BRSO (2019) ausgezeichnet.

In Frankreich in einer französisch-schweizerischen Familie geboren, begann Bastian seine musikalische Reise mit Cello-, Posaunen- und Kompositionsunterricht. Nach seinem Studium der Posaune an der Hochschule für Musik Saar spielte er als Mitglied des Gustav Mahler Jugendorchesters unter Claudio Abbado und Pierre Boulez und des Orchesters der Akademie der Münchner Philharmoniker. Danach war er eine Zeit lang Erster Bassposaunist des BRSO, bevor er das Instrument beiseitelegte, um sich ganz auf seine Karriere als Dirigent zu konzentrieren.

Bastian arbeitete als Assistenzdirigent für Mariss Jansons, der ihm bei seinen frühen Dirigierstudien sehr geholfen und ihn unterstützt hat, sowie mit Daniel Harding (BR-Chor, Symphonieorchester und Akademie) und Vladimir Jurowski (London Philharmonic Orchestra). Er nahm außerdem an Meisterkurse teil und erhielt kontinuierliche Unterstützung von Bernard Haitink, Jorma Panula und David Zinman, unter anderem. Bastian vertiefte seine Fähigkeiten als Chefdirigent des Abaco-Orchesters der der Universität München (2011-2018) und tourte mit dem Orchester zu großen europäischen Konzerthäusern wie dem Musikverein Wien.

Neben dem großen symphonischen Repertoire widmet sich Bastian auch der Förderung zeitgenössischer Werke (darunter die jüngsten Uraufführungen von Fredrik Högbergs Violinkonzert und Aziza Sadikovas Schlagzeugkonzert). Er hat auch ein großes Interesse an einer historisch informierten Aufführungspraxis. Während seiner früheren Karriere als Orchestermusiker spielte Bastian dank seiner Fachkenntnis von Instrumenten wie dem Sackbut, dem Serpent und der Ophikleide nicht nur mit dem BRSO, sondern auch mit anderen Weltklasse-Ensembles wie den Berliner Philharmonikern.

Joseph Bastian lebt mit seiner Frau - der Sopranistin Lydia Teuscher - und seinen beiden Kindern in München.